Eine Pressekonferenz der Wohnungsgesellschaft Hoyerswerda (WGH) und der Versorgungsbetriebe Hoyerswerda (VBH) zur Petition der Projekt-Initiative „Energie-Hochhaus am Knie“ veranlasst die Petenten und Petentinnen zu einer öffentlichen Klarstellung.
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Als 2010 bekannt wurde, dass das so stadtbildprägende Hochhaus am Knie in der Neustadt von Hoyerswerda vom Abriss bedroht ist, vermochten die städtischen Verantwortungsträger aus den verschiedensten Gründen keine Alternativ-Lösung zum Abriss des Gebäudes zu finden.
Wir führen dies auf einen fundamentalen Mangel zurück: Die Stadt verfügt über keine professionell geleitete Stadtplanung, die den Grundcharakter der Neustadt im Bestand schützt und mit visionären Ideen des Um- und Neubaus so verändert, dass sie den modernen Ansprüchen von urbanem Wohnen und Leben genügt.
Dieses stadtarchitektonisch so bedeutsame Hochhaus in letzter Minute vor dem Abriss zu bewahren – das war das zentrale Anliegen unserer Initiative.
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Dazu entwickelten wir Anfang des Jahres die Idee eines Energiehochhauses für die Erzeugung von Wärmeenergie für tausende von Wohnungen in der Neustadt. Aufgrund der Datenlage und mangelnder Zeit konnten wir die technische Machbarkeit der Idee nachweisen, nicht aber ihre Wirtschaftlichkeit – wie wir auch noch kein überzeugendes Betriebskonzept vorlegen konnten. Wir bedanken uns ausdrücklich bei den VBH für ihr kooperatives Entgegenkommen.
Ziel unserer Petition war es, für einen Aufschub des Abrisses zu werben, damit die noch fehlende Wirtschaftlichkeit und ein überzeugendes Betriebskonzept abschließend untersucht werden können.
Stand heute ist: Beides ist noch nicht abschließend zu beurteilen.
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Neben der Interessenbekundung der VBH, die dazu eine Studie beauftragte, gab es Gespräche mit Unternehmen aus der Wärmebranche, die ebenfalls Interesse für dieses Projekt signalisierten, um Fernwärme an die VBH zu verkaufen. Zahlreiche externen Experten der Bau- und Energiewirtschaft halten die Entwicklung dieses Projekts für mehr als lohnenswert.
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Die Petenten und Petentinnen haben Grund anzunehmen, dass der Fördergeld-Geber des Abrisses, die Sächsische Aufbaubank (SAB), keine genaue Kenntnis über die Alternativ-Idee zum Abriss des Hochhauses hatte. Wir bedauern sehr, dass wir keine Gelegenheit erhielten – gemeinsam mit der WGH – unsere Alternativ-Idee zum Abriss beim Fördermittel-Geber vorzutragen.
Experten aus der Wohnungswirtschaft erklärten, dass man mit dieser Idee einen letzten Aufschub bei der SAB durchaus hätte erwirken können. Mit einem gemeinsamen kooperativen Willen aller Beteiligten, davon sind wir überzeugt, hätte das Hochhaus am Knie als innovatives Energiehochhaus gerettet werden – gemäß dem Credo unserer Stadt: „Wir lieben Ideen!“