Krabat goes around Hoyerswerda: Der Krabat-Kulturtross

Weil eine Idee seit drei Jahren zu größenwahnsinnig gedacht wird, wird sie jetzt einfach viel kleiner gedacht.

Die Idee, ganz kurz

Ein berittener Kultur-Tross umkreist auf einer Strecke von ca. 35 km Hoyerswerda. Er möchte den „guten sorbischen Zauberer Krabat“ und sein historisches Vorbild Janko Sajatovic (Johann von Schadowitz) feiern. Eine historisch-sagenhafte Prozession.

Die Idee 

Mit Pferden und Gespannen, zu Fuß (und zu Rad) bewegt sich ein Tross mit kulturellen und touristischen Angeboten sowie historischen Schaustellern vom Geburtsort der Sagenfigur des Krabat (Eutrich/Königswartha) hin zum sorbischen Wirkungsort des historischen Vorbilds Janko Sajatovic (Groß Särchen), weiter zu dessen Grabstätte (Wittichenau), über seinen historischen Haltepunkt als Leibwächter und persönlicher Berater des sächsischen Kurfürsten (Schloss Hoyerswerda) hin zur Schwarzen Mühle, seinem Gesellen-Ort als Sagenfigur (Schwarzkollm). 

Der Kultur-Tross versteht sich dabei als Prozession und Ehrung des historischen „Migranten“ Krabat („Krabat“=Croat) sowie seiner sagenhaften Verkörperung als sorbischer Zauberer. Er steht für ein geglücktes Beispiel, wie vor mehr als 300 Jahren die Begegnung der Bevölkerungsgruppe einer armen Region mit der außergewöhnlichen Persönlichkeit eines anderen Volkes bis in die heutige Zeit hinein als Inspirationsquelle wirken kann, regionale Identität zu stiften. Dies gelingt immer dann, wenn wir einer uralten Wahrheit folgen: Weil Heimische und Fremde einander achtsam und neugierig begegnen, entsteht Zuneigung und gemeinsamer Nutzen. 

Der historische Hintergrund 

Im Jahre 1660 kommt der hochgebildete kroatische Offizier und Söldner Janko Sajatovic (mit einer Einheit von 60 Reitern und 96 Pferden nach Sachsen, um am Dresdner Hof seinen Dienst in der Leibgarde des sächsischen Kurfürsten Johann Georg II. anzutreten. Nach seiner Pensionierung bleibt Sajatovic in Sachsen und leistet einfallsreich „Entwicklungshilfe“ in der sorbischen Oberlausitz. Nach seinem Tod 1704 verwandelt der Volksmund Sajatovic/Schadowitz in die Sagenfigur vom „guten sorbischen Zauberer Krabat“. Zwar bleibt über drei Jahrhunderte die Sagenfigur und die historische Leistung des „echten“ Krabat in Kroatien unbekannt, doch bei uns gewinnt sie ab Mitte des 19. Jahrhundert an großer Popularität. Jedoch vergisst man für fast 200 Jahre seine eigentliche nationale Herkunft und seine Leistungen für unsere Region. Diese zwei Seiten von Krabat, seine historische wie seine mythische wollen wir mit dem Kultur-Tross sichtbar machen, würdigen und feiern. 

Welche Geschichten wollen wir erzählen? 

Folgende Storys sind dem Kultur-Tross wichtig: 1. Die kroatische Lebensgeschichte von Janko Sajatovic2. Die deutsch-sächsische Lebensgeschichte von Janko Sajatovic als Johann von Schadowitz 3. die Geschichten seiner Begegnung mit der Bevölkerung der sorbischen Oberlausitz. 4. Die Geschichten von Sajatovic/Schadowitz als Sagenfigur „Krabat“. 5. Die Geschichte der kulturellen Renaissance von Krabat in der Oberlausitz- Region und der kroatischen Zumberak-Region, seiner Herkunfts-Region. 

Wie wollen wir diese Geschichten vermitteln? 

Der Kultur-Tross nutzt vielfältige (soziokulturelle) Formen, diese Geschichten kurz, prägnant und unterhaltsam zu erzählen: der mobile Ausstellungswagen, Filme, szenische Spiele (Sprechtheater/Puppenspiel/Tanz), das Wagen-Konzert, die mobile Kunstinstallationen, Printmaterial, Merchandising-Produkte. Reitkunst-Elementen u.a. Kurzum eine mobile Party mit Prozessions-Elementen rund um Hoyerswerda. 

Die beiden „größenwahnsinnigen“ Ideen sind hier zu finden: Krabat goes Home to Croatia – ein Kunst- und Kultur-Tross und Jenseits berühmter Zentren – Die Krabat-Passage