Öffentliche Erklärung der Projektinitiative „Energiehochhaus am Knie“

Auf der Ratsversammlung am 30.09.25 reichte die Projekt-Initiative „Energiehochaus am Knie“ die Petition Abriss-Aufschub für das Hochhaus am Knie in Hoyerswerda – zur Prüfung einer Alternatividee! ein. Am 28.10.25 zog sie diese wieder zurück. Hier die Gründe.

Mit Bedauern nimmt die Projektinitiative zur Kenntnis, dass die von ihr angestrebte Rettung durch die vorgeschlagene Umnutzung als Energiehochhaus nicht realisiert werden konnte.

Ausschlaggebend war eine von Beginn an unzureichende Kommunikation zwischen unserer Initiative und den zentralen Akteuren – insbesondere der Wohnungsgesellschaft, den Versorgungsbetrieben und dem Stadtrat.

Wir gingen irrtümlich davon aus, dass unsere Idee dem Fördermittelgeber zur Prüfung vorgelegt würde, um eine befristete Aussetzung der Abrissförderung zu ermöglichen. Diese Annahme war nicht ausreichend abgestimmt und konnte unter dem gegebenen Zeitdruck nicht mehr tragfähig untermauert werden.

Unser Dank gilt den Versorgungsbetrieben für ihre Unterstützung. Wir möchten zugleich unser Verständnis für die Befürchtungen der Wohnungsgesellschaft ausdrücken. Wir erkennen an, dass es versäumt wurde, die Zivilgesellschaft und den Stadtrat frühzeitig einzubinden.

Gerade deshalb danken wir den 190 Bürgerinnen und Bürgern, die unsere Petition unterzeichnet und damit ein starkes Zeichen für zivilgesellschaftliches Engagement gesetzt haben. Auch wenn unser Projekt nicht umgesetzt werden konnte, bleibt Ihre Unterstützung ein wichtiges Signal für eine lebendige Stadtgesellschaft.

Für die Zukunft plädieren wir für eine neue Form gesamtstädtischer Zusammenarbeit bei Vorhaben von hohem öffentlichem Interesse. Ausgangspunkt sollte eine klar kommunizierte und verbindliche Vereinbarung über gemeinsame Absichten und Ziele sein. Diese muss klare Zuständigkeiten und eine geteilte Verantwortung enthalten.

Zugleich regen wir an, die positiven und kreativen Erfahrungen der Kommunalen Entwicklungsbeiräte „Grüner Saum“ und „Freizeitkomplex Ost“ in ein dauerhaftes Format zu überführen. Dieses Format sollte von Beginn an die Perspektiven von Stadtverwaltung, Stadtrat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammenführen – mit dem Ziel, transparent und kreativ nach nachhaltigen Lösungen für das Gemeinwohl der Stadt zu suchen.

Nur so lassen sich unserer Auffassung nach künftige Polarisierungen bei streitbaren, ungeklärten Themen vermeiden – wie z.B. der unklare Status der Abriss-Kandidaten im WK1.

Da die Voraussetzungen für eine Umsetzung nicht mehr gegeben sind, erklärt die Projektinitiative „Energiehochhaus am Knie“ hiermit die Rücknahme ihrer Petition.

gezeichnet: Frank Seifert, Dorit Baumeister, Jens-Uwe-Röhl, Cornelia Déus, Olaf Winkler

Verlesen auf der Ratsversammlung am 28.10.25 (ab Minute 04:55).