Vom Shitstorm erwischt I

Eine Diskussion um einen Spiegel-Artikel entgleist in der Facebook-Gruppe „Kommunalpolitik Hoyerswerda – parteiübergreifend“. Eine AfD-Anhängerin verlässt den Sachbezug und verpasst mir ein hübsches Charakter-Portät.

MS: „Olaf Winkler Aus wieviel Eigenerfahrung reden sie? Sie waren noch nie in der Wirtschaft tätig, sind ein Schmierenkömidiant, weil zu mehr reicht es nicht! Sie leben und schreiben noch mehr vom hören/sagen, müssen sich alles erzählen lassen und basteln ihre Statements wie’s gefällt! Sie haben meine höchste Verachtung! Weil solche wie sie leisten gar nichts und urteilen über Leute die ihr Brot und Hilfen bezahlen! Mit Steuern und Sozialabgaben, damit sie Zeit haben hier die Region zu beurteilen, in der sie seit wann leben? Schauspieler und Dramaturg und Regieassistent!“

OW: MS, gleich vorneweg… damit wir eines ihrer zarten ironischen Zweige gleich mal kürzen. Nein, ich habe nicht viel Zeit, ich NEHME mir die Zeit. Zum einen verfüge ich als Freiberufler zwischen meinen selbstgewählten Projekt-Arbeitszeiten über kleine Zwischenzeiten (ein Freiberufler, der im übrigen Steuern zahlt und der NICHT von Ihren Steuergeldern lebt). Zum anderen nutze ich die kleinen Zwischenzeiten hier, weil ich glaube, dass diese Gruppe (noch immer) die Chance hat, sich zu einer Plattform zu verwandeln, auf der man sich 1. höflich über kontroverse politische „Leit-Werte“ austauschen und 2. über kommunale Ideen wertschätzend informieren kann, egal, was man davon hält. (Ich persönlich liebe Ideen! Und ich liebe es, diese wenn sie mich überzeugen pragmatisch zu unterstützen.) Dass ich hier mitunter bei bestimmten Ratschlägen über die Stränge schlage und so manchen damit zur Weißglut treibe, habe ich bemerkt (vor allem bei Ihnen). Diese Ratschläge sind meine Methode, Emotionen auszuhalten, wenn ich hin und wieder daran verzweifle, dass hier oft mit dem Einmaleins „gelingender Kommunikation“ NICHT gearbeitet wird. Und dann weise ich halt darauf hin. Wenn ich Sie damit verletzt habe, tut mir das leid.

Mein Standard-Ratschlag bei entgleisender Kommunikation: „Ich kann es den hier sehr emotionalen Menschen nur immer wieder anempfehlen. Wie ein Mantra: ERST informieren und studieren. DANN darüber 1. nachdenken, 2. nachdenken, 3. nachdenken. UND ERST DANN posten. Und wenn möglich mehr beschreiben und so wenig wie möglich bewerten. Hilft sehr (auch mir). Für und gegen die eigene Aufgeregtheit.“

(Aus einer Diskussion, geführt in der Facebook-Gruppe „Kommunalpolitik Hoyerswerda – Parteiübergreifend“, am 03.09.19)