Wenn du nicht weiterkommst… gründe eine Bürgerinitiative

Ich klopfe bei der Wählervereinigung „Aktives Hoyerswerda“ an und höre von tollen Ideen für die Stadt. Eine davon bezieht sich auf die Einführung des Quartiermanagements in der Neustadt. Ich lasse mir Material dazu geben und schreibe auf, was mir dazu einfällt.

Ausgangspunkt/Problem

In flächendeckenden Teilen der Hoyerswerdaer Neustadt existieren – mit Blick auf die Wohnzufriedenheit der Bürgerschaft – geballte, unbefriedigende soziale Problemlagen, die sich durch folgenden Merkmale auszeichen*:
# Arbeitslosigkeit
# hoher Anteil an SGB II-Bezug
# Hinweise auf soziale Belastungen und Armut (offener Alkoholkonsum, Vandalismus, Suchtproblematiken, Kleinkriminalität)
# Polarisierung von Bildung 
# Flüchtlings-Problematik 

Lösung

Mit einem „konzertierten“ Zusammenwirken zwischen der dort lebenden Einwohnerschaft, städtischer Verwaltung, lokaler Wirtschaft sowie sozialer und kultureller Stadtakteure könnte es gelingen, diese sozialen Problemlagen zu entspannen bzw. teilweise aufzulösen. 
Dazu sollten bereits bestehenden Vorformen, Ansätze und Elemente eines Quartier- und Stadtteilmanagement in der Neustadt genutzt werden mit dem Ziel, das zersplitterte Agieren verschiedener Akteure in eine nachhaltig wirkende Arbeitsstruktur eines professionellen Quartiers- und Stadtteil-Management zu überführen. 

Die Idee: ein Zwischenschritt 

Um von vornherein die stadtpolitische und bürgerschaftliche Akzeptanz eines professionellen Quartiers- und Stadtteil-Management zu garantieren, wird vorgeschlagen als ersten Zwischenschritt, die Initiativgruppe „Quartiers- und Stadtteil-Management Neustadt“ zu bilden. In Informationsveranstaltungen sowie Bürgerworkshops definiert sie die Aufgabenfelder eines künftigen Quartier- und Stadtteil-Management für die Neustadt und erarbeitet ein tragfähiges Arbeitspapier, das dem Stadtrat zu parlamentarischen Beratung vorgelegt wird. 

Folgende fünf Fragenschwerpunkte könnten hierbei eine Rolle spielen: 
1. Welche stadtteil-planerischen, sozialen, kulturellen und sonstigen Informationen sind für die betroffene Einwohnerschaft relevant? Welche Formen der Information und Beratung wären dazu nötig und möglich?
2. Welche Art von Beschwerden, Einwohner-Konflikten, Schiedsangelegenheiten in Sachen Stadtteil-Sicherheit sowie Sauberkeit und Ordnung spielen in den betroffenen Quartieren eine Rolle? In welchen Formen lassen sie sich bearbeiten?
3. Durch welche soziokulturellen und sonstige Angebote kann die Wohnzufriedenheit, Familienfreundlichkeit und das soziale Klima in diesen Quartieren verbessert werden? (Projekt-Beispiele: „urban gardening“/“Essbare Stadt“; „Bürgerwiesen“; Wohngebietsolympiaden / Bürger-Sportveranstaltungen; Wohngebiets-Ausstellungen zu diversen stadtteil-historischen oder kulturellen Themen; Wohngebietsveranstaltungen: Tanz, Musik, szenisches Spiel, Kunst- und Kulturaktionen, Flohmarkt; Müllwandertag usw. usf.)
4. Wie sieht die Sach- und Personalstruktur eines effektiven Quartier-/Stadtteil-Management aus (Räumlichkeit, Ausstattung; Hauptamtliche, Ehrenamtliche, Honorarkräfte)?
5. Welche Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten gibt es?

* Siehe GIHK-Analyse aus dem Jahr 2016, Seite 10f

Ich lege der Gruppe das Papier vor, schwächle aber „neurologisch“ so sehr, dass ich an der Beratung darüber nicht teilnehmen kann. Die Gruppe nimmt sich der Idee an und ergänzt sie um wichtige Aspekte auf die ich nicht gekommen bin.