Ein AfD-Funktionär entflieht dem Diskurs

Bei einemText-Duell zur „Beschäftigung und Versorgungsicherheit in der Lausitz“ kommt es zu einem Schlagabtausch mit einem AfD-Stadtrat.

TS: Ich muss ja sagen, dass sich hier jemand richtig Mühe gegeben hat. Ihr Text ist wirklich amüsant und zeichnet nur den verzweifelt Versuch uns zu widerlegen und die Realität auszublenden. Das Meiste ist um den heißen Brei herum. 
Welcher „Kohlexperte“? Namen bitte, Herr Winkler  
Sie versinken im bla bla. Dann nenne Sie doch Konzepte, um 20 000 Arbeitsplätze zu ersetzen und die Versorgungssicherheit einer ganzen Region zu gewährleisten. Aber bitte nicht hätte, würde, könnte – klare Konzepte. 
Ein hoher Vertreter unserer Stadt hat bei einer Ausschusssitzung bereits eingeräumt, dass wir keine Konzepte für einen solchen Fall haben. Und uns als Region im Ernstfall vollkommen auf Land und Bund verlassen müssen.
Genau das haben wir vor 30 Jahren schonmal getan und jetzt hat unsere Stadt mehr als die Hälfte seiner Bewohner verloren und der Altersdurchschnitt liegt bei ca. 53 Jahren. Dies sind alles Realitäten, welchen auch Sie sich mit Ihren langen etwas sperrig zu lesenden Texten nicht entziehen können. 
Selbstverständlich gebe ich Ihnen für Ihre Antwort wieder ein paar Tage Zeit, wie immer. 
Bitte denken Sie an die Vorstellung von Alternativen in Arbeitsmarkt, Wirtschaft und Versorgung für die Region. 
Dann bitte Ihren „Kohlexperten,“ welcher meinen Text bewertet hat. 
Irgendetwas belegbar an meinem Beitrag als fehlerhaft auszuweisen ist ja nicht gelungen.

OW: Echt, das war’s, Herr Stadtrat? Außer verletzenden Abfälligkeiten gegenüber den vorgetragenen Sach-Argumenten nix auf‘m Kasten?

Ein anderes Gruppenmitglied meldet sich zu Wort.

PK: ich kann nichts verletzendes lesen.

OW: Aber die Abfälligkeit haben Sie schon bemerkt? Und das Abfälligkeit verletzend wirken kann…. können Sie schon nachvollziehen?

TS: Die Wahrheit tut manchmal weh, aber das wird Herr Olaf Winkler am besten wissen. Gehen Sie auf die Punkte ein. Nochmals: 
– Wie wollen Sie mit dem Wegfall der Kohle 30 000 Arbeitsplätze ersetzen? 
– Wie wollen Sie die Versorgungssicherheit gewährleisten, ohne eine Verdoppelung des Strompreises hervorzurufen?
– Wie heiß Ihr „Kohlexperte“? 
Natürlich gebe ich Ihnen wieder Zeit eine passende Stellungnahme zusammenzuschustern.

OW: Ein Diskurs ist ein Ping Pong der Sachargumente und kein Vordrängeln, Abdrängeln oder gar Verdrängen. Sie müssen schon mit dem Ball spielen, den Sie selbst auf den Tisch warfen. Und auf die Argumente der „Entgegnung“ eingehen! Bevor Sie mit neuen Bällen den Diskurs verwirren.
Ich kann die Entgegnungs-Argumente gern für Sie hier nochmal wiederholen.

TS: Das sind keine Argumente. Sie haben meine Ausführung in meinem Beitrag weder widerlegen können noch Lösungsmöglichkeiten angeboten. Nochmal. Sie haben den Diskurs verwässert und sind in Themenfelder übergegangen, welche in meinem Beitrag keinerlei Verwendung fanden. Sie wollten meinen Betrag auf Richtigkeit Prüfen und sich mit den von mir genannten Professoren auseinander setzen. Auch ist es Ihnen nicht gelungen, die von uns vertrete These zu widerlegen. 
Um unserer Diskussion die notwendige Schärfe zurückzugeben, habe ich Ihnen einige konkrete Grundsatzfragen gestellt. 
Wenn Sie Stellung für den Kohleausstieg beziehen, dann werde ich Sie wohl nach Konzepten fragen dürfen, welche Ihrer Meinung nach, nach dem Ausstieg folgen müssten, um 30 000 verlorene Arbeitsplätze zu kompensieren. Unsere Stadt hat keinen Plan B für ein solches Szenario. 
Wenn Sie den Mund so weit aufreißen, dann stellen Sie uns, werter Herr Winkler, ein Konzept vor. 
Oder sind Sie auch so ein Vertreter, der sagt: „Erstmal aus der Kohle aussteigen und mal sehen was dann so wird.“?

OW: Also gut, Sie wollen sich nicht mit den Sachargumenten der „Entgegnung“ beschäftigen. Stattdessen unterstellen sie (typisches politisches „Fluchtverhalten“), dass die „Entgegnung“ gar keine Argumente enthält. Also muss ich Ihnen das noch einmal deutlich machen, Schritt für Schritt? Gut. In Hollywood gibt es den geflügelten Satz: „Erzähl die Geschichte so, dass auch Joe in der letzten Reihe es versteht.“ Also gut Herr Schneider. Mache ich mir nochmal die Mühe, persönlich Ihnen zu erklären, dass die „Entgegnung“ den Diskurs nicht verwässert, sondern ein Eingehen auf Ihre Argumente ist.

Facebook-Gruppe „Hoyerswerda Kommunalpolitik“ am 14.11.19. Die versprochene, mühselige Erklärung für den störrischen Stadtrat hier.